„Kunst ist Kindheit nämlich. Kunst heißt, nicht wissen, dass die Welt schon ist, und eine machen. Nicht zerstören, was man vorfindet, sondern einfach nichts Fertiges finden. Lauter Möglichkeiten. Lauter Wünsche. Und plötzlich Erfüllung sein, Sonne haben. Ohne dass man darüber spricht, unwillkürlich.“
Rainer Maria Rilke
Für Kinder gehört der Umgang mit Pinsel und Farbe zum Alltag wie Butter und Brot. So ist der kreative Ausdruck von Anfang an treuer Begleiter während der Entwicklungsphasen und bereitet viel schöpferische Freude. Aus dem anfänglichen Schmieren und Spuren hinterlassen entwickeln sich ausdifferenziertere Formen immer weiter. Emotionen, Erinnerungen, Geahntes, Verletzungen, aber auch Ängste und Konflikte werden unzensiert ausgedrückt und nach Lösungen gesucht. Alles geschieht auf Papier, meist ohne viele Worte. Der künstlerische Ausdruck ist somit immer Spiegel des Selbstausdrucks, aber auch Spiegel der Seele.
Was aber, wenn die Entwicklung oder die Seele ins Wanken gerät? Wie ist es möglich, dem Kind zu helfen, selbst wieder sein Gleichgewicht herzustellen?
Mit der Kunsttherapie, als Psychotherapie mit bildnerischen Mitteln, knüpft man an die vertraute Welt des Kindes an und holt sie in einen geschützten Raum fern von Leistungsdruck und Konkurrenz.